15. Oktober
Yuri und Yoshi kommen mich heute mittag abholen und wir fahren zur alten Tongrube, wo Yoshi nun seinen Ton abbaut. Es gibt hier auch Kaolin und Eisenerz.
Heute werden die geschrühten Objekte glasiert. Anhand der Musterschalen werden sie mit Zettelchen bezeichnet und danach Gruppenweise auf Bretter gestellt. Naoko ist Sibata sensei's rechte Hand. Sie organisiert das Timing und erinnert den noch rüstigen 76 jährigen Töpfermeister an Besucher oder Events.
Die schweren Glasurengefässe schleppt er problemlos aus dem Gestell. Er lässt sie nach seinem Rezept auswärts herstellen. Es gibt Oribe, Shino, Setoguro, zwei Ascheglasuren, Eisenrot.
Am Vormittag fährt Naoko mit mir ins Mino, Museum of modern Art. Das grosse, moderne Gebäude, in welchem sich auch eine international Porzellan Ausstellung befindet, liegt in einem wünderschönen Park.
Nachmittags lerne ich das berühmte Töpfer-Utensilien Geschäft in Seto kennen. Das Angebot ist verlockend und ich kaufe einige kleine Hilfsmittel als Erinnerung .
17. Oktober
Mit dem Bus fahre ich heute nach Magome, einem Dorf, wo der Nakasendo Wanderweg beginnt, ein ehemaliger Handelsweg aus der Edo- Zeit.
Das Wetter ist strahlend und die Aussicht auf diesem Höhenzug einzigartig.
Ich sehe viele traditionelle Holzhäuser, die nur noch teilweise bewohnt sind.
Bis Tsumago sind es 7 km und ist mit Turnschuhen gut zu machen. Immer wieder kommen Tafeln mit dem Hinweis : Achtung Bär! Dazu ein Pfosten mit einer Glocke, die man anschlagen soll. Mir ist glücklicherweise keiner begegnet ... Die dichten, mit Kiefern, Laubbäumen und Bambus bewachsenen Wälder sind ganz ungezähmt.
Ein Bach rauscht in der Tiefe, hin und wieder treffe ich auf Wanderer. Da es Sonntag ist, hat es einige Ausflügler die auf dem berühmten Weg unterwegs sind.
Ich treffe eine junge Studentin aus Kyoto, die recht gut englisch spricht. Wir trinken in Tsumago Kaffee, essen Kuchen, der hier sehr beliebt ist.
Zurück in Tajimi erwische ich den falschen Bus und da er vor dem irgendwie bekannten Einkaufszentrum hält, steige ich aus und finde den Veloweg , den ich nun halt zu Fuss machen muss. Nach 20 Minuten bin ich dann endlich im HO-CA. Home , sweet home!
18.Oktober
Schon ist die letzte Woche angebrochen! Heute kommt eine 4-köpfige Gruppe aus Australien. Da eine der Frauen eine Schweizerin ist, kann ich mich wieder einmal ohne Übersetzung unterhalten. Die Hobby-Töpferinnen haben auf ihrer Japanreise 4 Tage im HO-CA gebucht.
Ich lerne eine neue Papier-Drucktechnik kennen, sowie Unterglasdekor mit Engoben und Pigment- Farben. Die Frauen drehen aber auch eigene Schalen, welche ihnen nach der Fertigstellung per Post geschickt werden. Abends esse ich mit der Gruppe in ihrem Hotel beim Bahnhof und genieße den Austausch mit der sympathischen Gruppe.
21. Oktober
Heute ist der grosse Tag: um 09.00 werde ich von Takano-san mit dem Auto zum HO-CA gefahren, wo bereits andere Töpfer mit Meister Sibata am Vorbereiten der Glasuren sind. Sie werden auf einem Tisch zubereitet, und mit cmc gemischt angerührt. Die Glasuren müssen 2-3mal aufgetragen werden, und können mit Farbkörper untermalt werden. Der Holzofen ist direkt neben einem alten Kirschbaum gebaut, der eine Art Ofen-Schutzgott sei. Aus dem Ofen quillt schon Rauch, aber es dauert heute lange, bis er auf die gewünschten 900° kommt. Vielleicht liegt es am Holz, meint Yoshi, der am Einfeuern ist.
Auf dem Dach des Ofens werden eingewickelt Süßkartoffeln gebacken, die sehr lecker sind und uns die Zeit und den Hunger vertreiben.
Endlich können wir die ersten glasierte chawans brennen. Zu meinen Erstaunen kommen sie direkt in den heißen Ofen, dann wird genau auf die Uhr geschaut. 25 Minuten später wird geöffnet und die Töpfe mit der Zange direkt ins vorbereitete Wasser gelegt. Aber sie halten das offensichtlich aus und nun geht es rasch vorwärts mit Brennen. Wir sind zu siebt und jeder hat einige chawans, aber auch kleinere Objekte. Da die Öffnung des Ofens nur ca. 30x30 cm misst, können keine grossen Objekte gebrannt werden. Die Reduktion in Reishülsen (anstelle von Sägemehl) geht gut, ich zeige an meiner Dose wie das westlich Raku gebrannt wird. Die anderen Objekte brenne ich aber wie es hier gemacht wird und tauche sie direkt ins Wasser. Es gibt schöne Überraschungen, leider laufen ein paar Glasuren, ich muss danach etwas nachschleifen .
A R T I S T O F R E S I D E N C E I N T A J I M I , J A P A N
T a g e b u c h
1.Oktober 2016
Etwas müde und verschwitzt sitze ich mit untergeschlagenen Beinen am kniehohen Holztisch in meinem Studio. Es ist viel großzügiger als erwartet - auf 2 Stockwerken, unten eine Küche sowie die Dusche - im oberen Stock befindet sich ein Aufenthaltsraum sowie ein Schlafzimmer.
Der Empfang im Hoca - Studio war sehr freundlich. Sibata-sensei holte mich mit einer englisch sprechenden Übersetzerin am Bahnhof Tajimi ab. Tajimi ist eine kleinere Stadt mit 100 000 Einwohnern und liegt in der Gifu-Präfektur.
Hier werde ich nun 3 Wochen lang neue Keramik- Erfahrungen sammeln.
Aus meiner Wohnung komme ich direkt ins Atelier, wo sich sechs elektrische Drehscheiben befinden. An den Wänden stehen unzähligen Gestelle mit ungebrannten Objekten, Materialien und diversen Hilfsmitteln, es wirkt etwas chaotisch. Ganz hinten ist der Gasofen mit dem grossen Kamin.
Morgen ist Sonntag und ich werde informiert dass der sensei (=lehrer) nachmittags mit den Schülern den Rakuton zubereiten wird.
Aber jetzt bin ich erst einmal bettreif und werde mein heutiges Abendessen etwas einfach gestalten. Eingekauft habe ich mit Hilfe von Naoka-san, welche mir die Produkte, alle auf japanisch beschriftet, auswählen half.
Es ist schwül bei ca. 27° und ich bin dankbar für die Mückengitter vor den Fenstern!
3. Oktober
Gestern bat mich Sibata-sensei etwas unerwartet, ob ich vor seinen Studenten eine Teeschale herstellen würde .Etwas überrascht stimmte ich zu und mit Hilfe der Übersetzerin erzählte ich den japanischen Töpferstudenten von meinem keramischen Weg, der vor ca. 27 Jahren begann. Das Erstaunen war gross als ich auch noch erwähnte, dass ich seit 8 Jahren auf dem cha-do (Teeweg) unterwegs bin.
Den Rakuton mischten wir gestern aus 5 Teilen Gairometon, 5 Teile Nkibushiton sowie 2.5 Teilen Quarzsand. Jeder hatte danach ca. 1.5 kg Ton, der über Nacht etwas angetrocknet wurde.
Der Arbeitstag schloss mit einer Vorschau auf die geplanten Brände im Gasofen und dem Rakubrand.
4. Oktober 2016
Heute morgen fahre ich trotz Regen mit Naoko in die Stadt. Sie zeigt mir ein Geschäft wo nebst fertiger Mino-Keramik, darunter versteht man Oribe, Shino, Ki-Seto, Seto-guro, auch Töpfer ihr Material einkaufen.
In einer kleinen Galerie nebenan kaufe ich eine Kaffeetasse mit blaugrauer Shinoglasur, zum Aktionspreis. Es hat einige unglaublich teure Gefäße, welche von einem „national treasure“ hergestellt sind. Diese Auszeichnung, welche von Generation zu Generation weitergegeben wird, erhält ein Töpfermeister einer berühmten Dynastie.
Im Arbeitsraum ist noch meine gestern angefangene Dose, die ich weiter bearbeite. Gegen 10 Uhr kommt Sibata-sensei . Er liest zuerst ausgiebig die Zeitung. Die eintreffenden Studenten, Haufrauen, aber auch Männer aus allen Altersschichten, gehen an ihre Arbeitsplätze und drehen ihre Gefässe and der Scheibe. Dabei handelt es sich vorwiegend um traditionelle Gebrauchsgegenstände wie Schalen und Vasen .
Bis vor 3 Jahren gab es in Tajimi ein Residency-Programm für ausländische Keramiker. Aus finanziellen Gründen wurde es leider gestrichen. Die vielen Museen und Galerien jedoch zeugen vom lebendigen keramischen Gestalten in Toki, wie die Gegend um Tajimi heisst. Ausserhalb der Stadt befinden sich berühmte Töpfer- und Keramikschulen.
6. Oktober.
Es ist etwas kühler geworden, zum ersten Mal brauche ich eine Jacke. Vormittags arbeite ich an meinen Objekten weiter. Mittags essen wir gemeinsam. Naoko bringt ein Curry, ein Fertigprodukt und weil oft die Zeit zum Kochen fehlt, sind diese Gerichte bei den Japanern sehr beliebt. Meine selbstgekochten Spaghetti mit Gemüsesauce wurden vom Meister gewürdigt, er liess sich nochmals schöpfen!
Am Nachmittag konnte ich zur Kintsugi-Klasse mitfahren. Darunter versteht man die hohe Kunst, defekte Keramik zu flicken und zu vergolden. 7 Schüler bearbeiteten unter der Anleitung eines Lehrers diverse defekte Keramikobjekte. Es gibt 3 verschiedenen Lack-Aufträge, die nachdem sie ein Monat getrocknet haben sehr sorgfältig geschliffen werden. Erst nach dem letzten roten Auftrag kommt die Vergoldung. Der Goldstaub wird danach nach genau 4 Minuten Trocknungszeit aufgepinselt. Ich bestaunte drei sehr alte, kostbare Gefäße , welche der Lehrer aus einer Holzschachtel holt.
Durch das Vergolden sind sie noch viel wertvoller geworden.
Danach fuhren wir zu Sibata-san's Haus. Dort steht sein kleiner Holzofen für den Rakubrand. Er erinnert mich an einen Pizzaofen im Tessin. Auf dem kurzen Weg durch den Garten werde ich von den Mücken verstochen.
Zu müde um noch weiter zu arbeiten, lese ich News von Zuhause sowie meine mails. So weit entfernt freut man sich besonders über die elektronischen Briefe…
7. Oktober
Langsam fühle ich mich Zuhause in meinem Studio. Die Abende verbringe ich mit News schauen, koche mir etwas einfaches und mach es mir am niederen Holztisch gemütlich.
Heute ist es wieder schwül. Zum Glück laufen überall Ventilatoren und in vielen Zimmer läuft die Air-condition. Ich arbeite an einer chawan. Im Trochnungsgestell stehen bereits einige fertige Arbeiten.
Auf einem Tisch stehen die Glasuren-Probeschalen zur Auswahl. Ich habe mich entschieden auch einige Arbeiten im Gasofen zu brennen.
8.Oktober
Dieses Wochenende findet in Tajimi und Umgebung ein Erntedankfest statt.
Ich fahre erstmals mit dem Bus, direkt zum Bahnhof. Mit einem Shuttelbus geht's weiter bis zum Gemeindezentrum, das ich vom Kinstsugikurs kenne.
Hier sind viele Stände mit diversem Kunsthandwerk, insbesondere Keramik aber auch Textilien, Holz- und Glasobjekte. Ich probiere vom angebotenen Reiswein, der in unterschiedlichen Qualitäten vorhanden ist. Kulinarische Spezialitäten fehlen auch nicht, die Süßkartoffeln und süssen Reisbällchen am Spieß sind sehr lecker. Aber auch die lokalen Teesorten müssen gekostet werden.
Ein Kaffee mit feinem mochi (spezielle Süssigkeit aus Reismehl und roter Bohnenpaste) belebt mich wieder.
Anschliessend fahre ich mit dem E-bike in den Onsen, dem Thermalbad, wo ich gemeinsam mit Japanerinnen draussen im warmen Wasser und zwischen malerischen Felsen den Halbmond bestaune. Wichtig ist, das Waschritual zu kennen, denn vor dem Eintauchen in die Thermalbecken muss man sich sehr gründlich waschen.
9. Oktober
Sonntag ohne Glockengeläute. Ich werde morgens von Herrn Imai abgeholt. Er war in der Kintsugi-klasse und hatte mir schon dann eine Flut von Informationen in gutem Englisch gegeben. Nach der Lektion offerierte er mir eine eine Besichtigungs-Tour am Sonntag.
Was Besseres könnte mir passieren? Es wurde ein ganz toller Tag, ich bekam viele Infos zur hiesigen Keramik und traf einen nationalen Keramikkünstler, Kato Kobei . Seine persisch inspirierten Porzellan-Gefässe sind kunstvoll bemalt, die Preise bewegen sich ab 1500 Franken aufwärts, dies für ein chaire mit Elfenbein Deckel und passendem Shifuku. (kleiner Teebehälter mit seidenem Beutel)
Gemeinsam besichtigen wir den berühmten Mino Naborigama, ein Stufenholzofen mit 14 (!) Brennkammern aus dem 16. Jahrhundert. Toki und Tajimi waren damals sehr berühmt für die als Minoware bekannte Keramik.
Im schönen Park gibt es ein Teehaus, wo wir an eine Teezeremonie teilnehmen können. Die traditionelle Verbindung von Tee und Keramik ist hier noch sehr lebendig. Direkt unterhalb des Anagamas im Keramikzentrum von Ichinokura hat es einen grossen Teeraum, in dem regelmässig Teezeremonien stattfinden. Der Ofen wird gerade gefeuert und die schwarzen Seto-guro-Teeschalen werden mit Zangen direkt aus dem brennenden Ofen entnommen und draussen ausgekühlt.
Noch nicht genug, Ich werde nach einem feinen Mittagessen noch zum Eioji-Tempel gefahren, einem traumhaft schönen Park mit Teichen, wo sich farbige Koys tummeln, japanische Gartenkunst vom Feinsten mit einem uralten Baumbestand. Sicher komme ich nochmals an diesen Ort der Stille zurück.
Voller Eindrücken beladen komme ich zurück ins Hoca ,wo der Meister noch am arbeiten ist. Er schaut mich an und fragt: genki ?(= happy)
10 . Oktober
Ich sehe täglich neue Leute, die zum Töpfern an der Scheibe kommen. Dabei sind auch Familien mit Kinder oder Touristen um in diversen Studios Gefässe herzustellen.
Heute wird der erste Biskuit Ofen gebrannt. Auch einige meiner Werke sind drin, der Gasofen sieht kompliziert aus für mich. Es gibt keine elektronische Steuerung, der Sensei muss alle paar Stunden den Temperaturverlauf kontrollieren.
Ich beende meine Produktion langsam, da der 2. Rohbrand bald stattfindet.
Abends werde ich bei Freunden von Sibata zum Essen eingeladen. Der Gastgeber leitete früher eine renommierte Porzellanfabrik. Später kommt noch ein junges Paar, welches etwas englisch sprechen kann. Yoshi-san ist auch Töpfer und hat den Ehrgeiz, ein Anagama Ofen zu bauen und den Ton aus seiner Mine abzubauen. Er möchte die Tradition bewahren und gleichzeitig neues einfließen lassen. Der Abend wird lustig, mit Sake, Sushi und Sashimi.
11. Oktober
Heute komme ich nicht drum herum: Yoshi, der heute den Sensei ersetzt und eine Familie mit zwei Jungen an der Drehscheibe unterweist, findet dass ich es auch einmal versuchen müsse.
Es stellt sich heraus, dass das Drehen an der Scheibe definitiv nicht meine Stärke ist, dennoch schaffte ich mit seine Hilfe zwei kleine Schalen.
Da es hier eine Fülle von Glasuren gibt, entscheide ich mich, einige davon auszuprobieren.
Die als Bizenyaki bekannte Reisstrohglasur interessiert mich besonders. Das Stroh wird in Wasser eingeweicht und danach um die Gefäße gebunden. Ich packe 2 kleinere Objekte damit ein.
Später wird der Ofen beladen und gegen Abend angefeuert.
12. Oktober
Um 10.00 zeigt der Thermostat 1050 °C. Jetzt wird voll gefeuert bis zu 1240° erreicht sind.
Naoka-san erzählte mir, dass die Pyrometer letzten Frühling gestohlen wurden. Das Plutonium darin hat einen hohen Wert, die Diebe schleichen sich nachts in die meist offenen Studios.
Ich probiere das Seiden-Druck Verfahren an einem kleinen Wandbild aus. Dafür muss ich ein schwarzes Pigment ca. eine Stunden mit dem Mörser rühren. Danach wird mit Enteiser-Flüssigkeit eine Paste angemacht. Sie wird über den stahlgerahmten Druckblock gestrichen, danach sind die Hiragama Zeichen schwarz auf dem geschrühten Scherben. Darüber kommt eine Schicht gesprühte Transparent-Glasur.
13. Oktober
Der Gasofen ist nun ausgkühlt. Die Schalen und Teller sind schon ausgeräumt, darunter auch meine Schale die zwar etwas verbogen ist, dafür aber rote Spuren des Reisstrohes enthält. Naoko und auch Sibata sind begeistert, da die schwarzen Quarzpartikel des Raku Tons eine spezielle Musterung ergeben hat.
Nachmittag fahre ich mit meinem E-bike zum einkaufen. Inzwischen benötige ich dafür keine Hilfe mehr. Meine Wäsche kann ich in der Waschmaschine vor dem Eingang waschen, zwar nur kalt, aber sie wird auch so sauber.
14. Oktober
Heute kommt eine Schulklasse zu einer Töpferlektion, ich wurde gebeten dabei zu sein.. Um 10.00 kommt die 12-köpfige in Schar mit zwei Lehrerinnen, alle in blauweisser Schuluniform und roten oder weissen Kappen. Sibata hat Stühle vorbereitet und begrüßt die SchülerInnen. Sie stehen alle auf und rufen ihre Begrüßung auf ein Zeichen der Lehrerin.
Es folgt eine Einführung und danach haben die Kinder Fragen vorbereitet. Das spannendste kommt aber noch: Der Meister geht an eine Scheibe und dreht gekonnt eine Schale. Sogoi!!! rufen die Kleinen begeistert.
Die Kinder staunen und jetzt darf jedes mit dem Sensei zwei kleine Schälchen drehen. Sie sind begeistert und ritzen ihre Namen auf die feuchten Werke. Nun werden wir gebeten, ihre Fragen zu beantworten. Ich staune, denn sie stellen sie auf Englisch. Ich frage zurück: „Wisst ihr wo die Schweiz ist?“ Sie schütteln den Kopf. Zum Schluss hole ich aus meinem Geschenkvorrat Nougatwürfel und frage Naoka-san, ob es ok sei. Die Lehrerin macht eine Ausnahme und nach dem Abschied mit Verbeugungen zieht die Kinderschar davon.
Die Töpfer Kultur kann durch solche Lektionen sicher erhalten bleiben. Er ist ein spezielles Programm, welches HO-CA sei 3 Jahren mit der Schulverwaltung durchführt.
22. Oktober
Nun muss ich meine Koffer wieder packen, meine Keramik kommt dann per Seefracht nach. Der Meister vergisst beinahe mein Zertifikat, aber Naoko druckt es rasch aus, und danach kommt noch das Abschieds-Foto.
Etwas wehmütig sitze ich Nachmittags im Shinkansen, der mich von Nagoya nach Kyoto bringt. Dort erwarten mich meine langjährigen Freunde in ihrem traditionellen japanischen Teehaus.
Zurück in der Schweiz zehre ich noch lange von den Erlebnissen im Land der aufgehenden Sonne.
Wer sich für einen Aufenthalt in Tajimi oder Seto interessiert findet alle Infos auf folgender website:
www.explorejapaneseceramics.com